Folge 35- Depressionen

Shownotes

Wir sprechen darüber,

  • wie viele Menschen überhaupt betroffen sind
  • welche Klassifizierungen der Depressionen es gibt
  • ab wann Depressionen medikamentös behandelt werden sollten
  • wie die TCM euch dabei gut und nachhaltig unterstützen kann und natürlich:

Was ihr machen könnt, wenn ihr selbst betroffen seid oder jemanden in eurem Umfeld habt, der betroffen ist.

Hört gerne rein und nehmt euch die wichtigsten Insights mit- mit Sicherheit kennt ihr nämlich auch viele Menschen, die betroffen sind und die Hilfe gebrauchen können.

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ON-Demand Masterclass MOVE NOW: Sport und TCM

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen bei Deinem TCM Podcast "Die TCM-Docs des Bestes aus der Welt".

00:00:07: Wir verbinden traditionelle chinesische Medizin und westliche Medizin für Mehrwohlbefinden

00:00:13: und Gesundheit für Dich.

00:00:15: Schön, dass Du heute wieder mit dabei bist.

00:00:18: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres TCM-Podcasts "Die TCM-Docs".

00:00:25: Mein Name ist Dr. Sandra Büchlin

00:00:27: und ich bin Dr. Marin Krooner.

00:00:29: Und heute starten wir mit dem ersten neurologisch-psychiatrischen Thema für Euch.

00:00:36: Und zwar sprechen wir heute über Depression.

00:00:40: Was sich natürlich bei dem Wetter im November mit grau und nass und kalt und Zeitumstellung und

00:00:48: dunkel wenn man aus dem Haus geht und dunkel wenn man wieder zu Hause ankommt hervorragend anbietet.

00:00:53: Und wir haben gedacht, wir nehmen das mal für alle die jetzt gerade im Novemberblues rumhängen.

00:00:59: Kennst du das denn selber so ein Novemberblues?

00:01:02: So eine niedergedrückte Stimmung, dass du sagst, oh irgendwie sei es dunkel und es ist nass und es ist kalt.

00:01:09: Und ich habe irgendwie keine Lust, sondern keinen Antrieb.

00:01:12: Ich gehe nicht so gern arbeiten, mit Freunden treffen ist auch nicht so.

00:01:15: Ich bleibe lieber auch verkauft. Kennst du das für dich oder bist du eher so der Typ der Sack?

00:01:19: Ja, nee, eigentlich gar nicht, weil jetzt irgendwie die Tage kürzer, die Abend sind länger und eigentlich ganz kuschelig.

00:01:29: Also ich finde, man kann sich sehr hervorragend kuschelig machen.

00:01:32: Ich finde, es sind perfekte Abende für irgendwie Kamin und Kakao und Kuscheln auf dem Sofa und Buchlesen und Stricken.

00:01:43: Und also ich mag das eigentlich ganz gerne, dieses ein bisschen melancholische Stimmung. Und du?

00:01:49: Ja, also ich muss sagen, ich mag es tatsächlich auch und vor allem, das glaubt mir immer keiner,

00:01:55: aber in der Jahreszeit liebe ich es, abends im duckeln Joggen zu gehen.

00:02:01: Wenn es so richtig schön nieselt oder so ein bisschen regelt oder auch heftige Regeln fast, die man unterwegs ist,

00:02:11: ich liebe es, wenn dann schon auch der Atem so ein bisschen kalt ist und alles so ein bisschen

00:02:16: und dann sich auspowern und dann nach Hause kommen, warme Dusche und danach kaut.

00:02:22: Super, ich liebe das, das glaubt mir immer keiner.

00:02:25: Ich würde das auch machen. Nur die Druckgehalt finde ich nicht so cool.

00:02:31: Ja, die stirbt mich nicht, ich bin da hinangezogen, ich habe eine Stirnlampe, also das passt.

00:02:38: Meistens höre ich dann auch keine Musik oder so, manchmal höre ich ja gerne Musik beim Job,

00:02:42: das mache ich dann tatsächlich nicht in der Dunkelheit.

00:02:45: Da möchte ich dann doch lieber hören, wenn ich hier hinlauere oder was.

00:02:50: Aber sonst liebe ich das und ich finde auch die Bewegung, die ist bewegt sich so positiv auf meine Stimmung aus,

00:02:58: wenn ich da vorher noch vielleicht auch mal so ein bisschen nicht so ganz vom Tag begeistert war,

00:03:04: vom Wetter am Tag und dann gehe ich laufen und denke mir so, wir noch werden laufen, wie beklappt bin ich eigentlich.

00:03:09: Es ist kalt, das ist kalt, warum tue ich das?

00:03:13: Ja, aber am Ende, wie gesagt, kommt man dann heim und geht nur die heiße Dusche und dann, oh herrlich, ich liebe das Gefühl.

00:03:19: Ja, warum das so gut ist, können wir ja nachher eh noch besprechen.

00:03:24: Aber man muss ehrlicherweise sagen, dass wir wahrscheinlich da nicht unbedingt jetzt so die ganz typischen sind.

00:03:32: Also der November ist leider tatsächlich statistisch schon der Monat, in den die meisten Suizide gibt tatsächlich.

00:03:41: Und es ist auch so, dass es ganz, ganz viele Menschen gibt, die da wirklich massiv auch unter Depressionen und Verstimmung,

00:03:49: Antriebsminderung und so weiter auch wirklich leiden in der Zeit.

00:03:53: Und wir haben wie immer mal unsere Statistiken befragt und was es überhaupt heißt mit so einer Depression.

00:03:59: Und zwar hat man rausgefunden, dass jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland an Depressionen erkrankt ist.

00:04:07: Also es sind 20 Prozent der Beschäftigten an einer Depression.

00:04:12: Das ist, ja, wenn wir mal durchzählen, also auf der Arbeit jeder fünfte, ich finde ich schon eine krass hohe Zahl.

00:04:19: Das ist brutal hoch und das war noch 21 und dann hat man 22 weiter untersucht,

00:04:25: dass Menschen mit Depressionen circa, und das fand ich auch echt beunruhigend,

00:04:31: circa 20 Monate brauchen, bis sie sich überhaupt Hilfe suchen.

00:04:37: Und das fand ich auch insofern wahnsinnig beängstigend fast schon,

00:04:42: weil von dem Schritt an, wo man festgestellt hat, man braucht Hilfe, bis man dann tatsächlich auch Hilfe bekommt,

00:04:49: vergeht ja ungefähr noch mal ein halbes Jahr bis neun Monate mit den aktuellen Therapieplätzen.

00:04:55: Das heißt, im Endeffekt vergehen zwei bis zweieinhalb Jahre, bis Menschen mit Depressionen überhaupt realisieren,

00:05:02: dass sie Depressionen haben und dahin kommen, dass sie sich Hilfe suchen.

00:05:05: Das fand ich schon eine wahnsinnig hohe und sehr, sehr lange Wartezeit oder ja, wie soll ich sagen, Erkenntniszeit.

00:05:14: Es ist auch ziemlich krass, weil das Umfeld in die Familie bemerkt es ja.

00:05:18: Und man hat uns seit 2003 in einer Studie wiederum festgestellt, dass depressive Menschen tatsächlich deutlich weniger

00:05:26: sozial Kontakte auch haben, also sie ziehen sich so zurück, wie man sich das auch typisch vorstellt

00:05:31: und haben ein Gefühl von tiefer Einsamkeit.

00:05:34: Und tatsächlich fühlt sich in Deutschland jeder vierte Bundesbürger sehr einsam, also nicht nur einsam, sondern sehr einsam.

00:05:42: Das finde ich auch wieder so krasse Zahlen, also 25 Prozent der Deutschen fühlen sich sehr einsam.

00:05:49: Wahnsinn. Also das ist echt ein Nummer, wo man echt denkt, puh, das ist richtig, richtig, richtig viel.

00:05:56: Und dazu muss man leider sagen, dass durch die ganze Corona-Pandemie, die Lockdowns und so weiter,

00:06:02: dass diese ganzen Zahlen nochmal deutlich, deutlich nach oben geschnellt sind.

00:06:07: Das können wir jetzt schon sagen und es gibt erste Studien, die tatsächlich vermuten lassen, dass zwei von drei Menschen

00:06:14: in Deutschland beginnende Depressionen haben.

00:06:17: Und da muss ich ehrlich sagen, bei solchen Zahlen läuft es mir ein bisschen kalt den Rücken runter.

00:06:23: Ja, das ist auch krassen. Vor allem fragt man sich immer, ist die Einsamkeit zuerst,

00:06:28: und man wird dann depressiv, oder ist das tatsächlich, ich bin, ich habe eine Depression und fühle mich dann einsam.

00:06:32: Das ist so ein bisschen auch die Katze bei sich selbst in Schwanz, glaube ich, ganz genau weiß man das nicht.

00:06:38: Aber es sind wirklich erschreckende Zahlen und ja, dafür gibt es eben auch viel zu wenige Therapieplätze in Deutschland.

00:06:45: Und um euch mal ein bisschen ein Eindruck zu geben, wie wir das jetzt aus neurologischer Sicht klassisch einteilen würden,

00:06:51: da wären die depressiven Episoden eingeteilt, sozusagen drei Unterteilungen.

00:06:57: Das erste wäre die leichte depressive Episode, das zweite die Mittelgradige und das dritte die schwere depressive Episode.

00:07:05: Und das würde sich immer daran messen, dass es Haupt- und Nebensymptome gibt, also Sachen, die man hat sozusagen, die noch keine Diagnosen sind.

00:07:15: Und dazu können gehören gedrückte Stimmung, Verminderung von Antrieb und Aktivität,

00:07:22: oder auch zum Beispiel die Fähigkeit, sich freuen zu können, dass Interesse und die Konzentrationen können auch deutlich vermindert sein.

00:07:30: Weil es nicht Menschen dann auch sehr ausgeprägt müde, die können meistens nicht mehr so richtig gut ein- oder durchschlafen oder beides

00:07:39: und häufig ist auch der Appetit deutlich vermindert. Also das heißt, in sämtlichen Lebensbereichen geht es den Patienten einfach nicht so gut.

00:07:48: Was dann leider auch dazu führen kann, dass das Selbstwertgefühl und auch das Selbstvertrauen ganz massiv auch beeinträchtigt sein können

00:07:57: und dadurch auch Schuldgefühle und auch Gedanken über die eigene Wertlosigkeit immer mehr Platz im Leben einnehmen.

00:08:05: Und das Wichtige für uns als Therapeuten oder Ärzte ist dann auch immer, diese Symptome sind nicht mal kurzfristig da.

00:08:14: Ich glaube, so ein Gefühl von "Uff, wollen morgen mal hier nicht aufstehen und eigentlich habe ich keinen Bock und ähm und so"

00:08:21: und ich bin frustriert, das kennt wahrscheinlich jeder, aber diese Symptome sind dann auch wirklich über Zeit da

00:08:29: und die minimal dauert, dass man so eine Diagnose erwägen würde, sind zwei Wochen, wo das durchgehend besteht.

00:08:37: Und häufig haben die Menschen ja nicht nur diese gedrückte Stimmung, sondern häufig eben auch sogenanntes somatische Beschwerden.

00:08:45: Das heißt, wir haben häufig auch noch Kopfschmerzen oder Ganzkörperschmerzen oder Verdauungsstörungen oder, oder, oder.

00:08:53: Und gerade wenn man in so einer Stimmung ist und der Schlaf ist nicht gut, dann drückt es natürlich noch mehr auf die Stimmung.

00:09:00: Jeder, der mal so ein bisschen unter Schlafentzug, warum auch immer Kinder, Krankheit, Dienste oder, oder gelitten hat,

00:09:07: weiß, dass das ganz schön auf die Stimmung drücken kann.

00:09:10: Und die depressiven Menschen, die erwachen häufig auch sehr früh am Morgen und haben dann so ein richtiges Morgentief, wie du es schon beschrieben hast.

00:09:19: Man kann eben nicht so richtig aufstehen, man schafft es dann vielleicht gerade noch ins Bad.

00:09:24: Man schafft es vielleicht gar nicht mehr auch sich zu schminken, was normalerweise eine Selbstverständlichkeit für ein ist.

00:09:30: Und da hatte ich damals auch im Studium einen Oberass in der Psychiatrie gehabt.

00:09:35: Er hat gesagt, wenn ich visite gehe und ich sehe, dass eine Patientin, der es wirklich schlecht ging, wieder geschminkt ist,

00:09:44: dann weiß ich jetzt immer auf einem wichtigen Wege.

00:09:46: Das war nicht so bezeichnet und so beeindruckend.

00:09:49: Und wenn man so die Menschen auch mal anschaut, viele schaffen es dann auch in sich nicht mehr richtig schön für sich zu kleiden.

00:09:55: Die kleiden sich nur noch sehr trist, nicht mehr in bunten Farben.

00:09:59: Und wenn man genau hinguckt, fällt es doch bei vielen, vielen Menschen über die Wintermonate extrem auf.

00:10:05: Ja, wobei die Farben der Klamotten jetzt, also ich habe auch alle möglichen unterschiedlichen Grautöne.

00:10:13: [Lachen]

00:10:22: Wichtig dabei ist uns natürlich, wie immer darauf hinzuweisen, wenn ihr an euch selber merkt, dass ihr solche Symptome habt

00:10:29: und es tatsächlich über längere Zeit ist.

00:10:33: Dann bitte, bitte, bitte, sprecht mit anderen Menschen darüber.

00:10:37: Das Allerwichtigste ist tatsächlich, anzufangen, sich zu öffnen.

00:10:41: Wenn ihr das Gefühl habt, das ist was, was einfach zu lange geht, was euch zu intensiv beeinträchtigt in eurem Leben,

00:10:50: was euch vielleicht sogar davon abhält, die Pläne zu gehen, die ihr gerne hättet oder euer Leben so zu leben,

00:10:56: dann fangt an darüber zu reden.

00:10:58: Das ist wirklich mit der aller, aller, aller wichtigste Schritt.

00:11:01: Denn erst wenn ihr darüber redet, kann jemand anders wissen, dass es euch wirklich so schlecht geht.

00:11:07: Und der andere Punkt für mich als Neurologin und aber ich weiß nicht, wie das bei dir im Studium war.

00:11:13: Ich habe tatsächlich einige Kommilitonen auch an Suizide verloren, muss ich ehrlich sagen.

00:11:19: Das war bei uns nicht nur ein Einzelfall, sondern da hatten wir leider mehrere auch im direkt nahen Umfeld, die sich suizidiert haben.

00:11:27: Und deswegen, wenn ihr jemals irgendwie das Gefühl hattet, ihr möchtet euch das Leben nehmen

00:11:33: oder das Leben ist es nicht mehr wert, gelebt zu werden oder solche Geschichten, dann reagiert bitte wirklich ganz, ganz schnell.

00:11:40: Es gibt an der Stelle keine Scham, es gibt nichts Falsches.

00:11:44: Es gibt einfach nur, wenn das so ist, dann bitte, bitte, bitte sucht euch Hilfe.

00:11:49: Es gibt ganz viele Angebote und es gibt auch anonymen Geschichten für Depressionshilfe,

00:11:56: wo man sich zumindest mal telefonisch, auch wenn es nachts um drei ist, hinwenden kann.

00:12:00: Aber da geht den ersten Schritt und redet mit jemandem, wie es euch geht, denn dann gibt es auch eine Möglichkeit, dass euch gerne helfen werden kann.

00:12:09: Ja, und ganz wichtig ist, glaube ich, auch einfach zu erkennen, wir haben es am Anfang an den Zahlen gesagt.

00:12:14: Man ist mit dieser Diagnose, mit dieser Erkrankung, weil das ist tatsächlich eine Erkrankung, für die niemand was kann.

00:12:21: Es kann jeden von uns treffen, das habe ich damals gelernt im Studium.

00:12:25: Es kann wirklich jeden treffen, auch wenn wir beide heute vielleicht noch sagen, hey, uns geht es gut.

00:12:30: Wir mögen den November, aber auch uns beide kann es zu jeder Zeit im Leben erwischen.

00:12:35: Und dass man einfach anerkannt, es ist eine Krankheit und ja, man ist nicht alleine und ich denke,

00:12:40: jede Hausarztin, jede Hausarztin, jede Gynäkologe, jeder Urologe, jeder Neurologe.

00:12:45: Egal, wenn es ist oder eben nahe verwandte, werden darüber nicht lachen,

00:12:51: sondern die werden sich das anhören und werden uns sagen,

00:12:53: "Hey, jetzt muss ich dich um die Hand nehmen und jetzt gibt's ein paar Dinge zu tun,

00:12:59: damit man möglichst schnell aus diesem Zustand wieder rauskommt."

00:13:02: Absolut. Und das ist wichtig.

00:13:04: Und therapeutisch, klassisch sozusagen, gibt es die Möglichkeiten natürlich dann auch medikamentös zu behandeln

00:13:12: mit Antidepressiver zum Beispiel, wobei das von den Leitlinien hier bei den leichten depressiven Episoden

00:13:19: und dem mittelgradigen depressiven Episoden noch gar nicht sein muss.

00:13:22: Also ich höre auch ganz oft von Patienten, "Ja, aber ich will das nicht."

00:13:26: Und so, das ist auch keine Mussentscheidung, eine tatsächlich sehr starke Empfehlung,

00:13:31: wird ab dem Zeitpunkt, wo man grenzwertig suizidal ist.

00:13:35: Also da stehe ich auch total dahinter, in den anderen Fällen müssen es nicht sofort Medikamente sein.

00:13:40: Was aber definitiv sein sollte, ist eine gute Betreuung, die Suche nach einem Therapieplatz,

00:13:45: auch wenn das wichtig ist, aber lange dauern kann.

00:13:48: Es gehört einfach dazu, dass man sich dann auch Hilfe holt

00:13:53: und natürlich Therapien wie zum Beispiel Bewegungstherapie oder auch Kunsttherapie oder solche Geschichten.

00:13:59: Und für alle, die jetzt denken, ja okay, aber irgendwie muss ich diese Wartezeit ja überbrücken.

00:14:03: Es gibt mittlerweile sogar wirklich ganz gute digitale Angebote.

00:14:07: Also Apps zum Beispiel, die auch von den Krankenkassen bezahlt werden,

00:14:10: wo man dann zumindest mal zehn Wochen oder zwölf Wochen überbrücken kann,

00:14:13: die einen so ein bisschen auffangen, die einem vielleicht auch schon erste Therapieempfehlungen geben.

00:14:18: Also da wirklich im Zweifel auch die Krankenkassen fragen, was sie in ihrem Programm haben.

00:14:23: Jede Krankenkasse hat mittlerweile ein ganzes Portfolio an Angeboten.

00:14:27: Natürlich ist die 1 zu 1 Therapiebetreuung immer noch so der Goldstandard.

00:14:32: Aber es gibt ganz, ganz viele andere Sachen, die auch schon gerade bei leichten Depressionen

00:14:36: oder Mittelgradigen wirklich super gut helfen können.

00:14:38: Wir als TCM-Ärztinnen sehen relativ viele Menschen auch mit Depressionen.

00:14:44: Bei uns in der Praxis wirst du auch unterschreiben, oder?

00:14:47: Ja, unbedingt. Also sehr, sehr, sehr viele.

00:14:51: Und die TCM sieht die Depression tatsächlich als eine G-Stagnation.

00:14:57: Früher wurde das Ganze beschrieben als Luzeng.

00:15:01: Und darunter versteht man viele unterschiedliche Symptome,

00:15:04: die solch eine G-Stagnation machen kann.

00:15:08: Und die G-Stagnation wiederum kann viele verschiedene Ursachen haben.

00:15:12: Genau. Und das kann zum einen sein, dadurch dass zum Beispiel äußere patogene Faktoren,

00:15:18: wie Kälte, wie Wind oder sowas in den Körper eingedrungen sind und da zu Blockaden geführt haben.

00:15:24: Es kann aber auch sein, dass Ernährungsgewohnheiten zu Stagnationen geführt haben.

00:15:29: Es kann sein, dass es emotionale Gründe gibt, dass Leute einfach sehr, sehr angespannt sind,

00:15:34: verspannt sind, blockiert sind. Traumata, aber auch Schlafstörungen, diverse Träume.

00:15:40: Also was kann mit reinspielen, dass man G-Stagnationen, also Blockaden im Fluss von unserer Energie,

00:15:47: auch einfach entwickeln kann.

00:15:50: Und wichtig ist immer jetzt aus Tcm Sicht auch, die Depression nicht mit einer Angststörung gleichzusetzen.

00:15:58: Auch die westliche Medizin sieht es als zwei völlig unterschiedliche Diagnosen,

00:16:02: die natürlich miteinander verknüpft sein können.

00:16:05: Aber auch die Tcm sieht die Angststörung eher als ein Mangel an Blut oder Jinn.

00:16:13: Und die eigentliche Depression kann auch einen Mangelzustand haben als Grundlage dieser G-Stagnation.

00:16:22: Aber das ist dann immer ein G-Mangel, also ein Mangel an Energie, der dann zu einer Stagnation führen kann.

00:16:28: Und das kann schon auch begründet sein durch zum Beispiel den starken Blutverlust,

00:16:34: wie wir das nach Schwangerschaften auch oft haben, diese pospartalen Schwangerschaftsdepressionen.

00:16:40: Es kann aber auch sein, dass es zum Beispiel ganz viel Schleimablagerung im Körper gibt,

00:16:45: die dann ein Mangel auch in Folge auslösen.

00:16:48: Es kann sein, dass einfach die Nahrung nicht ausreichend ist.

00:16:51: Aber für Depressionen liegt in den meisten Fällen ein G-Mangel zugrunde.

00:16:58: Und du hast jetzt schon die Depression nach der Schwangerschaft genannt,

00:17:01: aber auch in der Menopause oder auch in der Prosphynopausal.

00:17:05: Diese Frauen haben häufig Depressionen oder zumindest eine sogenannte Dysthymie,

00:17:11: die haben wir noch gar nicht genannt.

00:17:12: Es ist quasi, wenn man so eine dauerhaft etwas gedrückte Stimmung hat,

00:17:17: häufig hat man das über den Winter, dann wird es im Frühjahr wieder so ein bisschen besser,

00:17:20: ohne wirklich die Kriterien von der Depression zu erfüllen.

00:17:24: Häufig ist es so, wir haben es schon mal gesagt, dass zusätzlich zu einer Depression

00:17:30: die Schlafstörungen noch dazukommen, aber eben auch die Angsterkrankungen,

00:17:34: die eine andere Ursache haben und auch körperlichen Beschwerden.

00:17:38: Und ganz spannend ist, dass diese körperliche Beschwerden wie irgendwelche Schmerzen,

00:17:43: Kopfschmerzen, ganz Körperschmerzen der Grund sind,

00:17:46: dass die Patienten dann tatsächlich sich zum Arzt oder zur Ärztin trauen.

00:17:50: Weshalb ich wirklich faszinierend, dass es immer noch so ist,

00:17:53: mit der Psyche da, das gebe ich lieber nicht zu.

00:17:56: Es hat halt immer noch so ein bisschen so ein Label drauf.

00:18:01: Keiner will sagen, ja, aber ich bin depressiv und es hat immer noch so ein bisschen,

00:18:06: finde ich, bei vielen so den Eindruck, so ja, da muss man sich nur ein bisschen aufraffen und so.

00:18:13: Und natürlich muss man sich auch aufraffen, da kommen wir gleich bei den Therapien dazu.

00:18:18: Aber es gibt einfach diverse Unterschiede und Patienten, wer mal Patienten gesehen hat,

00:18:23: die tatsächlich unter schweren depressiven Episoden leiden,

00:18:28: der wird nicht mehr ansatzweise davon ausgehen, dass das jetzt nur ein bisschen aufraffen ist,

00:18:33: sondern denen geht es wirklich ganz, ganz schlecht.

00:18:35: Bei leichten und mittelgradigen, denke ich, kann man schon noch mal an die eigenen Verantwortung

00:18:40: und die eigenen Motivationen und sowas appellieren und da unterstützen.

00:18:45: Aber ab einem gewissen Bereich ist es einfach so, dass wir da auch ganz, ganz klar sagen müssen,

00:18:50: es ist wirklich ein ernstzunehmendes Krankheitsbild und keine Befindlichkeitsstörung an der Stelle.

00:18:56: Gerade weil so ein ernstes Erkrankungsbild ist, ist es auch nicht einfach aus Sicht der Tcm,

00:19:01: damit getan, dass man eine Therapie Richtung macht,

00:19:05: sondern auch hier geht es wieder nur mit der Kombination von unterschiedlichen Therapiesäulen.

00:19:10: Nämlich einmal klar die Akkupunktur und auch die chinesische Kräutertherapie.

00:19:17: Aber und jetzt werdet ihr wieder in euch hineinlachen und bisschen, wenn ihr uns schon öfters gehört habt.

00:19:23: Immer und immer wieder waren wir.

00:19:27: Aber es ist so wichtig, weil wo wird denn unser Chi, unsere Lebensenergie, gebildet?

00:19:33: Die wird hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen.

00:19:36: Und das ist hier die Mitte uns bei Magen und Milzen für die Chi-Bildung ganz, ganz wichtig.

00:19:42: Und die wollen eben gepflegt werden.

00:19:44: Und das können wir, indem wir gut zu uns sind und was Gutes essen.

00:19:48: Und vor allem auch was Milchstärkendes. Also da haben wir ja schon in diversen anderen Podcastfolgen auch immer wieder drauf hingewiesen.

00:19:56: Viel warm, viel gekocht, viel stärkend.

00:19:59: Und in dem Fall jetzt, wenn ihr unter so Stagnationen leidet,

00:20:03: dann natürlich auch gerne Bitterstoffe enthalten, zum Beispiel in Chikori, in Rucola, in Rosenkohl, in aber auch grünem Tee.

00:20:11: Also da baut ein bisschen Bitterstoffe mit ein, die tun euch gut, die bringen ein bisschen Bewegung rein.

00:20:17: Und überhaupt grundsätzlich wichtig, fangt an für euch zu kochen und nicht Ernährung als so eine so...ding abzuwälzen, ja.

00:20:26: Es macht einen Riesenunterschied.

00:20:28: Und es ist der erste Step auch wieder zu sagen, okay, ich übernehme jetzt Verantwortung für diese Situation, wie es mir geht.

00:20:35: Ich stell fest, mir geht es nicht gut.

00:20:37: Aber es gibt einen Teil, den ich selber beeinflussen kann.

00:20:41: Und das kann ich beeinflussen.

00:20:43: Und deswegen unbedingt wichtig, mit solchen vermeintlich leichten Dingen anfangen und da wieder auch eine Tagesstruktur reinzukriegen.

00:20:51: Ganz wichtig auch.

00:20:53: Warum ist der andere Freund, so mir meinte, das Bildigung, ja wichtig wäre, es ist auch eine ganz, ganz wichtige Therapie soll.

00:21:01: Es fällt den Menschen so schwer, sich schon alleine vom Liegen im Bett zum Sitzen zu bewegen.

00:21:08: Und da ist es einfach wichtig, sich jemandem öffnen und dann die beste Freundin, den Partner, die Partnerin, die Schwester, den Bruder,

00:21:16: wäre auch immer mitzunehmen und wirklich an die frische Luft gehen und bewegen.

00:21:20: Ja, was Besseres kann man sich fast nicht tun, auch wenn es natürlich extrem schwierig in dieser Situation ist, aber deswegen am besten mit Unterstützung und anfangen.

00:21:30: Und wenn es am Anfang nur zwei Minuten draußen sind, egal, jede Bewegung hilft.

00:21:35: Und es gibt ja auch Angebote mittlerweile, zum Beispiel über Firmen, Sport oder über Fitnessstudios, also da wirklich einfach beginnen.

00:21:44: Denn dieses Warum fällt es depressive Menschen so schwer, aber alles stagniert ist und überhaupt mal erst wieder in Bewegung kommen muss.

00:21:51: Und genau das schafft ihr, wie Maren gesagt hat, Durchbewegung, indem ihr euch bewegt, wird euer G bewegt, also wird die Ursache für diese Stagnation aufgelöst.

00:22:01: Und damit könnt ihr euch wirklich im doppelten Sinne gleich helfen.

00:22:04: Und es werden ganz viele Glückshormone auf freigesetzt. Man glaubt es nicht, wenn man im dunklen Beirik laufen geht, aber es ist dann tatsächlich ...

00:22:13: Man kann ja auch erst einmal Tageslicht anfangen.

00:22:15: Genau, ich würde das präforieren.

00:22:19: Aber hinterher hat man wirklich eine Menge Glückshormone und vor allem ist man ziemlich stolz, wenn man es dann geschafft hat.

00:22:24: Und das sind alles so die ersten Schritte. Belohnt euch damit und wenn es am Anfang der Spazierung um den Block ist, der vielleicht zehn Minuten dauert, ist alles wunderbar.

00:22:34: Und was auch noch die Schwelle zur Stagnation senken kann, sind Entspannungsverfahren.

00:22:39: Egal, ob man hier jetzt progressive Muskelentspannung oder Meditation für sich entdeckt oder Chigong Tai Chi, was jetzt von Tcm-Seite natürlich immer so ein bisschen hervorgehoben wird, es ist egal.

00:22:52: Einfach was auch, um zu entspannen, weil das ist das Problem.

00:22:56: Was ist bei so einer T-Stagnation der Körper? Am Anfang ist man massiv gespannt und irgendwann kann er dann nicht mehr und dann geht er in die Depression.

00:23:05: Und deswegen haben wir auch hier auch einen ganz tollen Akkupressurpunkt mitgebracht, zum Ende.

00:23:11: Ja, das ist der einzige Punkt, der bei mir selbst immer ein ganz schönes "Autscheffer" ruft.

00:23:20: Ich glaube der ruft bei jedem "Autscheffer". Die Frage ist, wie groß das "Autscheffer" ist, oder?

00:23:30: Ja, man merkt, wer nicht das stimmt. Und zwar sprechen wir von "Lebertrei".

00:23:38: Den haben wir schon öfter erwähnt in anderen Zusammenhängen. Ich glaube, wir beide lieben ihn auch auf eine gewisse Art und Weise, weil er einfach gut funktioniert und nerviert wird.

00:23:47: Und der Punkt "Lebertrei" liegt zwischen eurem großen Zee und dem zweitgroßen Zee.

00:23:53: Wenn ihr von der Zehenseite sozusagen nach oben Richtung Fußgelenkt schiebt, dann kommt ihr an so eine Knochenlücke und genau da liegt der Punkt "Lebertrei".

00:24:04: Und wer das mal ausprobiert, während wir hören, ihr merkt wahrscheinlich, dass der zieht.

00:24:09: Und genau da, wo es zieht, liegt der Punkt und der ist unangenehm.

00:24:13: Aber es ist einer der oder wahrscheinlich der beste Punkt, um gerade "Cheestagnation" noch einfacher auflösen zu können.

00:24:20: Also der funktioniert, finde ich, bei ganz, ganz, ganz vielen Dingen wirklich gut. Der einzige Nachteil ist, er tut halt weh.

00:24:28: Den kann ich nicht für zufügen.

00:24:32: Wir hoffen, dass wir euch damit einen groben Überblick über das sehr schwierige Thema, auch für uns immer wieder, das Thema Depression eben konnten.

00:24:43: Wir hoffen, dass euch die Folge gefallen hat. Wir hoffen natürlich immer auf euer Feedback positiv, die Negativ.

00:24:51: Wenn es euch gefallen hat, dann teilt es, like es, folgt uns auf sämtlichen unserer Kanälen und wir freuen uns, wenn ihr das nächste Mal wieder mit dabei seid.

00:25:00: Lasst mir wieder eine Folge des TCM-Podcasts, die TCM-Docs das Beste auszuläuten.

00:25:06: Wenn dir diese Folge gefallen hat, empfehle uns gerne weiter, damit du nichts verpasst, folge uns und unseren Kanänen.

00:25:13: Hinterlasse uns gerne dein Feedback in den Kommentaren. Bis bald, deine Sandra.

00:25:19: Und Maren.

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